Pressetexte zu Reportagen

Kinderpornographie: im netz der Fahnder

Eineinhalb Jahre wurde ermittelt und observiert, letzte Woche hat die Polizei zugeschlagen. Ein internationales Netz an Kinderporno-Konsumenten wurde ausgeforscht. Unter ihnen 31 Österreicher, vom Rechtsanwalt bis zum Arbeitslosen. „Ich dachte immer, damit tu ich niemand weh. Erst bis die Polizei vor mir stand, wurde mir bewusst, dass ich ein Problem habe, gegen das ich etwas tun muss", sagt ein Kinderporno-Konsument im THEMA-Interview. Und er ist nicht allein mit seinem Problem. Weltweit haben sich Bilder von schwerem Missbrauch und Erniedrigung Minderjähriger in den letzten Jahren vervierfacht. Auf einer, von der Polizei überwachten Internetseite, wurden binnen drei Tagen zwölf Millionen Zugriffe in 170 Ländern verzeichnet. Österreich gehört zwar nicht zu den Ländern, in denen diese Videos produziert werden, aber „wir sind ein Land der User", sagt Harald Gremel vom Bundeskriminalamt in Wien. Seit Jänner 2008 haben die österreichischen Behörden knapp tausend Männer ausgeforscht, doch bei den meisten musste das Verfahren wieder eingestellt werden, weil sie die Kinderpornos „nur" angesehen und nicht heruntergeladen, oder verbreitet haben. Seit Juni ist das Gesetz verschärft: das bloße „wissentliche" Betrachten gilt bereits als Delikt. Eine taugliche Novelle oder eine zahnlose Handhabe? Weshalb klicken immer mehr Österreicher derartige Seiten an? Burgit Bock, Rike Fochler und Christoph Feurstein berichten.

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