Bei mehr als 95 Prozent der Österreicher
ist Interesse an Schicksal der 18-Jährigen noch nicht
abgeflaut
Am Tag nach dem ersten öffentlichen Auftreten von Natascha
Kampusch in zwei am Mittwoch erschienenen Zeitungsinterviews
und im ORF reden (fast) alle Österreicher über
das prominente Entführungsopfer: Mehr als 96 Prozent
der Befragten stimmten dieser Aussage in einer repräsentativen
Erhebung von Oekonsult zu. Insgesamt 93,5 Prozent der knapp
1.000 Umfrageteilnehmer halten den Schritt, sich der Öffentlichkeit
zu präsentieren, für richtig. 6,5 Prozent lehnten
den Auftritt ab.
Ob das öffentliche Interesse nunmehr tatsächlich
weniger wird, wie von ihrem Betreuerstab erhofft, wird sich
erst zeigen. In der Umfrage betonten jedenfalls 95,6 Prozent
der Österreicher, dass sie weiter Anteil am Schicksal
der jungen Frau nehmen. Nur bei 4,3 Prozent ist das Interesse
"eigentlich bereits deutlich abgeflaut". Dabei
fordern 98,3 Prozent, "nun da sich Natascha freiwillig
der Öffentlichkeit gezeigt hat, sollte man sie völlig
in Ruhe lassen". Nur 1,7 Prozent sehen das anders.
95 Prozent finden die 18-Jährige sympathisch. 95,2
Prozent sind der Meinung, dass Frau Kampuschs Betreuerteam
"eine hervorragende Arbeit leistet". Vier Prozent
äußerten sich zu diesem Punkt negativ.
Bei der Beurteilung des ORF-Interviews vergaben die Österreicher
Bestnoten: Nach dem Schulnotensystem wurde das Gespräch
als interessant (1), einfühlsam (1,1) sachlich und
fair (je 1,2), ehrlich und ausgewogen (je 1,3) und spannend
(1,5) bezeichnet. Natascha Kampusch selbst erlebten die
Fernsehzuschauer vor allem als "selbstbewusst"
(97,7 Prozent), "starke Persönlichkeit" (96,9
Prozent), "sympathisch, gewinnend" (93,7 Prozent)
und "attraktiv" (87,6 Prozent).
Quelle: APA Austria Presse Agentur