Wien (dpa) - Das Interview mit Natascha Kampusch, das internationale Aufmerksamkeit erregt, sieht Christoph Feurstein nicht als persönlichen Karriereerfolg. Für den Journalisten ist es der "Abschluss einer Geschichte mit einem unglaublich tollen Ende". Der 34-jährige Redakteur beim österreichischen Rundfunk ORF hat den "Fall Kampusch" von Beginn an begleitet. Er berichtete über die Entführung im März 1998 und griff das Thema über die Jahre hinweg immer wieder auf. Für seine Arbeiten zu gesellschaftspolitischen Themen erhielt er einige Auszeichnungen.
So wurde der umgänglich und freundlich auftretende Journalist für eine Reportage zum "Jugendkult Satanismus" 1998 mit dem "Österreichischen Staatspreis für journalistische Leistungen im Interesse der Jugend" geehrt. Ein Beitrag über den Naziarzt Heinrich Gross brachte ihm den "Österreichischen Volksbildungspreis" ein. Die Wiener Tageszeitung "Standard" sieht ihn als "jungen, profund arbeitenden und tatsächlich noch recherchierenden TV-Journalisten".
Geboren wurde Feurstein am 8. Mai 1972 in Schruns in Vorarlberg. Er studierte ab 1990 in Wien Germanistik und Theaterwissenschaft und stieg als freier Mitarbeiter im ORF ein. Von 1997 an gestaltete er Beiträge für das Magazin "Thema" und arbeitete auch als Moderator und Regisseur. Er schuf sich einen Namen mit Reportagen zu gesellschaftspolitischen Themen, die oft Diskussionen auslösten.
Quelle: DPA (Deutsche Presse Agentur)