„Schule fürs Leben – Das Experiment" startet mit einem „Thema Spezial" am Montag, dem 17. März, um 21.10 Uhr in ORF 2. Danach berichtet „Thema" bis 30. Juni regelmäßig.
Asip, Laura und Leonie besuchen zwei Schulen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. In der einen Schule sind Kinder, denen alle Bildungswege offenstehen. Die andere ist eine sogenannte Brennpunktschule – 98 Prozent der Kinder haben einen Migrationshintergrund. Viele dieser Jugendlichen finden nach Verlassen der Schule keine Lehrstelle, die Chance auf Weiterbildung ist gering.
Asip ist 15 Jahre alt. Vor vier Jahren ist er mit seiner Mutter, seiner Schwester und seinem großen Bruder aus Afghanistan nach Österreich geflüchtet. Der Vater wurde durch einen Bombenangriff getötet, als Asip zwei Jahre alt war. Die Familie war bitterarm, im Alter von acht Jahren hat Asip zu arbeiten begonnen. Jetzt leben sie zu viert in einer kleinen Wohnung in Wien. Asip und seine Mutter schlafen im Wohnzimmer auf dem Boden, Schwester und Bruder teilen sich ein kleines Zimmer. Asip besucht die 4C in der Neuen Mittelschule Gassergasse im 5. Wiener Gemeindebezirk und hat einen großen Traum: Er will für Österreich bei den Olympischen Spielen Gold im 800-Meter-Lauf gewinnen.
Drei Kilometer von der Gassergasse entfernt, im 6. Bezirk, besuchen die Zwillinge Leonie und Laura die 4A des Gymnasiums Rahlgasse. Beiden wissen noch nicht, was sie einmal werden wollen. Ihre Eltern, eine Pharmareferentin und ein Graphiker, unterstützen die Mädchen in allem, was sie wollen. Gitarreunterricht und Besuche im Turnverein sollen die Töchter auch in der Freizeit fördern, gemeinsame Reisen sollen ihren Blick auf die Welt offener machen.
Christoph Feurstein und sein Team machen für die Sendung „Thema" ein Experiment: Ein halbes Jahr lang werden die Schüler/innen der beiden Klassen, deren Lehrer/innen und Eltern begleitet. In dieser Zeit werden wir ihr Leben, ihre Wünsche, Probleme und Ziele kennenlernen. In einem für den ORF bisher einzigartigen Projekt wird die Lebenswirklichkeit von Jugendlichen gezeigt: Was denken, wollen, wünschen sich Jugendliche im Alter von 14 bis 15 Jahren – die einen, die bereits in das Berufsleben wechseln, die anderen, mit dem Ziel Matura? Was können sie, was würden sie gerne können? Was fehlt ihnen für die Umsetzung dieser Pläne?
Die Jugendlichen der beiden Schulen werden sich in dieser Zeit gegenseitig kennenlernen. Es werden 2er-Teams gebildet, die in die Lebenswelt des jeweils anderen eintauchen und sich auch zu Hause besuchen. Fünf externe Schulbegleiter/innen werden gemeinsam mit den Jugendlichen – vielleicht auch noch unentdeckte – Potentiale ermitteln und fördern. Sie unterstützen die Jugendlichen in gemeinsamen Schulprojekten und in der Freizeit gegenseitig voneinander zu lernen und zeigen ihnen einfache Methoden, ihre Lebenswege positiv zu gestalten.
Seit dem Semesterzeugnis im Jänner und bis zum Schulschluss im Juni dreht das Team rund um Christoph Feurstein. Jugendliche, Eltern und Lehrerschaft schenken ihm das Wertvollste: ihr Vertrauen. Sie geben einen raren, kostbaren Einblick in ihre Lebenswelt. Sie reden über Spaß, Stress, Sorgen, Enttäuschungen und Hoffnungen in ihrem Leben.