Christine ist zwanzig Jahre alt und hat alles erlebt: mit 15 hat sie begonnen, Ecstasy zu nehmen - aus Neugierde wie sie sagt, und wie die meisten mit dieser Modedroge anfangen. Aber schon nach wenigen Monaten waren die bunten Pillen zu wenig, führten nicht mehr zum erwünschten „Kick", wurden vermischt mit anderen Drogen - am Ende stand die Depression. Christine litt fünf Jahre unter den Drogen - Angstzustände, Depressionen, Paranoia. Mit ihren schulischen Leistungen ging es bergab, sie verlor den Kontakt zu ihren Freunden und schlussendlich auch zu ihrer Familie. Christine ist nicht das einzige Opfer der Modedroge Ecstasy. Die Pillen haben in den letzten Jahren den Weltmarkt erobert - Zentrum der Produktion und des weltweiten Vertriebs sind die Niederlande. Österreich ist Abnehmerland - seit den offenen Grenzen innerhalb der Europäischen Union ist es für Händler und Erzeuger ein Kinderspiel, riesige Mengen der Tabletten quer durch Europa zu transportieren. THEMA ging der Frage nach, wie leicht es tatsächlich ist, in Europa an Drogen in diesen großen Mengen heranzukommen. In Amsterdam war es ein Leichtes innerhalb eines Tages ein Geschäft über 5000 Ecstasy-Pillen abzuwickeln. Ohne jede Grenzkontrolle hätte diese Menge nach Österreich gebracht werden können. In den neuen EU-Ländern, wie etwa in Polen, hat die Produktion bereits eingesetzt. Zusammen mit den Behörden waren wir dabei, wie eine solche „Ecstasy-Küche" von der polnischen Polizei ausgehoben wurde.
Ecstasy - zur Hölle und zurück – eine THEMA-Exklusivreportage zwischen Amsterdam, Polen und Wien von Christoph Feurstein und Gerhard Kahofer.