Pressetexte zu Reportagen
THEMA SPEZIAL - Hass im Internet
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- Montag, 10. Juli 2017
„Ich war frustriert über die Regierung und die Zustände, da bin ich zum Wutbürger geworden und hab mir gedacht, jetzt schreib ich". Nie hätte Peter Geiseder damit gerechnet, dass daraufhin die Polizei vor seiner Türe steht. Seine Hasspostings, in denen er unter anderem empfiehlt, „die Dreckschweine von Asylwerbern umzubringen", bringen ihm eine Verurteilung zu neun Monaten bedingter Haft ein. Sein Bewährungshelfer hat jetzt drei Jahre Zeit, ihm klar zu machen, dass seine Postings andere zu Gewalt animieren könnten.
Strengere Gesetze gegen Hass im Internet sind notwendig geworden, weil das Internet in den letzten Jahren immer mehr zum Ventil von Frustration und Wut vieler Menschen wird, die sich nicht gehört fühlen. Gleichzeitig bestimmen Online- Kampagnen politischer Parteien immer stärker die täglichen Debatten und heizen die Stimmung an. Der Kampf, wer bei den Likes die Nase vorne hat, gehört zum politischen Alltag. In Wahlzeiten können genau diese Fans das Zünglein an der Waage sein.
Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, bekommen besonders oft die Wut der Internet-User ab. Die Ö3-Moderatorin Elke Rock erlebt nach einer unbedachten Äußerung über die österreichische Musikszene einen Shitstorm, der sie mit einem Nervenzusammenbruch ins Krankenhaus bringt. Opfer von Hasspostern wurden auch Natascha Kampusch, Ingrid Thurnher und Ewa Glawischnig. Sie stellen sich jetzt für eine Kampagne gegen Hass im Internet zur Verfügung.
Was Mobbing im Netz auslösen kann, musste Michaela Horn vor sieben Jahren schmerzvoll erfahren. Nachdem ihr dreizehnjähriger Sohn im Netz als schwul verspottet worden war, nahm er sich das Leben. Seitdem kämpft sie für mehr Aufklärung an Schulen.
Warum verlieren Menschen im Netz immer mehr ihre Hemmungen, was macht der Hass mit Betroffenen und wie kann man sich wehren? Diese Fragen beantworten Christoph Feurstein und Oliver Rubenthaler in einem THEMA Spezial über Hass im Internet.