Pressetexte zu Reportagen
Die Angst im Nacken
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- Montag, 03. Juli 2006
Mit 14 Jahren ist Asghar vor dem Terrorregime der Taliban aus Afghanistan geflüchtet. Seine Eltern waren bei einem Bombenanschlag ums Leben gekommen, die Familie hatte in bitterer Armut gelebt. Sechs Monate hat die albtraumartige Flucht nach Österreich gedauert. Asghar hatte niemanden, wurde von seinen Schleppern geschlagen und sah Menschen auf der Flucht sterben. In Österreich kam er schwer traumatisiert in ein Flüchtlingsheim. Über "Connecting People", ein Verein für unbetreute jugendliche Asylwerber, bekam Asghar Maria und Attila Kovacs als Paten. Sie lernten mit ihm Deutsch, machten Ausflüge, besorgten ihm Arbeit bei einem Orthopädieschuhmacher. Es entwickelte sich so ein inniges Verhältnis, dass das Ehepaar beschloss Asghar zu adoptieren. Mittlerweile ist aus dem ehemaligen Analphabeten ein erfolgreicher Orthopädieschuhmacherlehrling mit ausgezeichneten Schulnoten geworden, der voll integriert in einer österreichischen Familie lebt.
Die Familie wollte nun um eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung als Angehöriger ansuchen - doch das bedeutet: Asghar dürfte nicht mehr arbeiten - so will es das neue Fremdengesetz. Obwohl Asghar jetzt der Sohn von Herrn und Frau Kovacs ist, muss er weiter die Abschiebung in die gefürchtete alte Heimat fürchten berichtet für Thema Christoph Feurstein.