Pressetexte zu Reportagen
Im Namen der Ehre
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- Montag, 18. April 2005
Aleyna ist 18 Jahre und steht knapp vor der Scheidung. Mit 15 Jahren wurde sie von ihren Eltern gezwungen, den Cousin ihres Vaters in der Türkei zu heiraten. Bei einem Türkeiurlaub wird diese Ehe arrangiert. Sie wehrt sich, doch es hilft nichts - die Familie will es so. Allein in Wien trifft dieses Schicksal geschätzte 200 Mädchen im Jahr. Sie haben oft die österreichische Staatsbürgerschaft, doch Leben müssen sie nach den Traditionen und Regeln ihrer Eltern. Ein Problem das hier zulande kaum wahrgenommen wird. Nur ein kleiner Verein bietet den Mädchen Hilfe an, immer am Rand ihrer finanziellen Kapazitäten. Beim „Orientexpress" haben die Sozialarbeiterinnen mit den Auswirkungen dieser Zwangsverheiratungen zu tun: Die Mädchen leben meist rechtlos in ihrer neuen Familie, sind in einer Spirale von Gewalt und Missbrauch durch Ehemann und Schwiegereltern gefangen. Flieht das Mädchen wird das als Verletzung der Familienehre gesehen - was dann droht, ist der Ausschluss aus der eigenen Familie. Eine THEMA - Reportage von Christoph Feurstein.